Vegan Start | Diese 5 Tipps helfen dir garantiert
Aller Anfang ist schwer. Doch die meisten Veganer:innen sagen, dass sie nur bereuen, diese Entscheidung nicht schon früher getroffen zu haben. Ich würde sogar behaupten, dass vegan zu werden eine der besten Entscheidungen meines Lebens war.
In diesem Blog-Beitrag habe ich dir fünf Tipps zusammengestellt, die dir die herausfordernden ersten Wochen beim Vegan Start um ein Vielfaches leichter machen werden.
Tipp Nr. 1: Lass dir Zeit!
Das aller Wichtigste, wenn du dich pflanzlich ernähren möchtest, ist dass du dir die Zeit gibst, die du brauchst. Wenn du den Umstieg Schritt für Schritt angehst, wirst du den Spaß daran nicht verlieren. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo. Lass dich nicht entmutigen, wenn andere dir mit „du musst aber“ und „aber du kannst doch“ kommen. Niemand hat das Recht, dir zu sagen, was du zu tun und zu lassen hast. Du bist hier, auf dieser Seite. Das heißt, du interessierst dich für eine vegane Lebensweise. Allein das zählt. Nicht was andere meinen, wie du zu leben hast.
Hier sind ein paar Vorschläge, bei denen du schauen kannst, ob sie für dich passen:
- Versuche zunächst (je nach Ausgangssituation) fleischfreie Mahlzeiten, Tage oder Wochen einzuführen.
- In einem nächsten Schritt versuche das Ganze in vegan.
- Ersetze zunächst einzelne tierische durch pflanzliche Zutaten, Stück für Stück, so wie es für dich passt und du dich wohlfühlst.
- Finde eine gute Mischung aus den für dich bekannten Rezepten, die du veganisierst und neuen, von vorne herein, veganen Rezepten. (Lass dich dazu gerne von meinen zahlreichen Rezepten inspirieren.)
➡️ Oder doch lieber von heute auf morgen vegan?
Ich möchte noch ein paar Worte sagen, falls sich bei dem Thema “Lass dir Zeit” in dir alles sträubt. Viele Menschen, die von heute auf morgen vegan werden möchten, haben in einer Dokumentation oder ähnlichen Quellen traumatisierende Bilder gesehen. Was du dort möglicherweise gesehen hast, entspricht in der Regel der Wahrheit. Ich weiß sehr gut, was die Aufnahmen, Informationen und die Erkenntnis all dessen in dir auslösen kann. Mir ging es ebenso. Doch möchte ich dich ermutigen, nicht in diesem Schuldgefühl, der Wut und Hilflosigkeit zu verharren. Und schau dir nicht noch mehr dieser Filme und Dokumentationen an. Es ist niemandem geholfen, wenn du dich weiterhin all dem aussetzt.
Meine Empfehlung für dich: Versuch dich wieder zu erden, geh den Schritt zur veganen Ernährung ruhig etwas schneller, doch sei aufmerksam für deine Bedürfnisse. Denn nur wenn es dir gut geht, kannst du auch anderen (den Tieren) wirklich helfen.
Wenn du dir Unterstützung oder Austausch wünscht, lass gerne einen Kommentar da oder schreib mir über das Kontaktformular.
Tipp Nr. 2: Informationen
Einer der wichtigsten Punkte beim Start in eine pflanzliche Lebensweise bzw. die vegane Ernährung ist der, dass Informationen das A und O sind. Die allermeisten von uns sind in einem karnistischen Umfeld aufgewachsen. (Karnismus ist praktisch das Gegenstück zum Veganismus. Das System des Karnismus geht davon aus, dass es normal, natürlich und notwendig ist, tierische Produkte zu konsumieren.) Selbst diejenigen von uns, deren Eltern bereits vegetarisch oder gar vegan lebten (was eher die Ausnahme sein wird), sind in einer Welt aufgewachsen, in der der größte Teil des Umfeldes karnistisch geprägt ist. Somit sind wir alle karnistisch geprägt.
Vorurteile, Ängste und Mythen kursieren noch immer rund um den Veganismus und wenn du anfängst dich vegan zu ernähren wirst du zwangsläufig entweder mit deinen eigenen oder den Ängsten und Vorurteilen aus deinem Umfeld konfrontiert sein.
Es ist also wichtig, dass du sowohl für dich selbst, als auch für dein Umfeld informiert bist. Dass du weißt, was der Wahrheit entspricht und welche Sorgen unbegründet sind.
Dabei kann dir mein Radieschen-Blog helfen (ich habe zahlreiche Artikel im Bereich „Vegan für Anfänger:innen„). Aber auch diverse Bücher, Dokumentationen und/oder eine persönliche Beratung.
Wichtig ist, dass du dir selbst eine Meinung bildest und dich ggf. an Menschen wendest, denen du vertraust.
➡️ Worüber solltest du dich informieren
- Inhaltsstoffe von Lebensmitteln
Viele Lebensmittel sind unerklärlicherweise nicht vegan, z. B. werden viele Weinsorten und Fruchtsäfte mit Gelatine geklärt
- Nährstoffe
Wir sind daran gewöhnt, dass bestimmte Nährstoffe hauptsächlich über tierische Produkte abgedeckt werden. Deshalb solltest du dir ein kleines Grundwissen darüber aneignen oder zumindest wissen, welche Lebensmittel du in deinen Speiseplan integrieren solltest, um alles abzudecken.
Schau dir dazu gerne die folgenden Artikel an:
✅ Die vegane Ernährungspyramide (inkl. kostenloses PDF zum Download)
✅ Potenziell kritische Nährstoffe bei veganer Ernährung
✅ Nährstoffmangel vermeiden | 10 Tipps bei veganer Ernährung
- Haltungsformen von Tieren
Je nach dem wie viel Lust du hast, mit Menschen über das Thema Veganismus zu sprechen, kann es nicht schaden, wenn du dir gewisse Informationen über die diversen Haltungsformen von Tieren aneignest. Notwendig ist das nicht, um vegan zu leben. Falls du dich aber in der Position siehst, dass du auch in Richtung Aktivismus gehen möchtest, vertrete ich die Meinung, dass du dich sehr genau über diverse Hintergründe informieren solltest. Nichts schadet einer Bewegung mehr als die Verbreitung von Falsch-Informationen.
➡️ Informationsquellen
Hier sind einige Informationsquellen, die ich persönlich kenne und für seriös und gut recherchiert halte. Natürlich gebe ich mir auch auf diesem Blog die größte Mühe, genau zu recherchieren und du wirst zu dem ein oder anderen Thema (mit der Zeit) gewiss hier auch Beiträge finden, doch kann ich niemals alle Bereiche abdecken. Deshalb schau dir doch einmal die nachfolgenden Quellen an:
- Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen* (Buch von Dr. Melanie Joy)
- Einst aßen wir Tiere* (Buch von Roanne van Voost)
- Vegan Klischee ade* und Vegan ist Unsinn* (Bücher von Niko Rittenau)
- Das System Milch* (Film)
- Eating You Alive* (Film)
Tipp Nr. 3: Die Kraft der Veganen Community
Die vegane Community ist zugegeben nicht immer ganz einfach. Es herrscht häufig Öko-Perfektionismus oder der Weltschmerz, den Veganer:innen empfinden können, drückt die ganze Stimmung. Doch es gibt sie, die positiven Veganer:innen, die nicht permanent den Fokus auf die Schuld und das was noch nicht ist, richten. Ich persönlich bevorzuge es zum Beispiel, mir unsere vegane Welt auszumalen, versuche meine Aufmerksamkeit auf die vielen kleinen Veränderungen zu richten, die immer mehr werden.
Doch warum brauchst du überhaupt andere Veganer:innen? Natürlich kannst du deine Ernährung auch allein und für dich umstellen. Doch erfahrungsgemäß kommen häufig Fragen auf oder das Unverständnis, auf das man teilweise im Freundes- und Familienkreis stößt, ist frustrierend. Da kann es einfach schön sein, sich mit anderen Veganer:innen auszutauschen, einfach mal nicht darüber nachdenken zu müssen, ob man darüber jetzt sprechen kann oder ob man damit nervt und vor allem ist es super angenehm, mit anderen Veganer:innen etwas zu unternehmen.
Doch wo findest du die anderen Veganer:innen? Wenn du Glück hast, bist du bereits durch jemanden in deinem Umfeld selbst zum Veganismus gekommen und hast so schon deine:n Ansprechpartner:in. Wenn nicht, dann möchte ich dich ermutigen, aktiv danach zu suchen. In vielen Städten gibt es typisch Vegane Spaces. Einen Veganen Stammtisch, Unverpacktläden (oder andere vegane Geschäfte, Cafés oder Restaurants) oder auch Online-Communities.
Auch ich freue mich immer über Kontakt zu anderen Veganer:innen. Schreib mir also gerne über das Kontaktformular oder hinterlasse einen Kommentar unter diesem Beitrag.
Zuletzt möchte ich hierzu noch sagen, selbst Menschen, von denen du das niemals erwartest, können auch plötzlich vegan werden. Bleib da einfach geduldig.
Tipp Nr. 4: Sei offen für Neues
Wenn du vegan wirst, gibt es logischerweise einige Lebensmittel, die fortan nicht mehr in deinem Speiseplan auftauchen. Die einfach wegzulassen wäre aber ziemlich langweilig. Zumindest wenn du dich (wie ich) vorher von ziemlich viel Fleisch und anderen tierischen Produkten ernährt hast.
Was tun wir also? Wir ersetzen Fleisch, Eier, Milch und Joghurt durch leckere pflanzliche Alternativen. Darunter jede Menge Hülsenfrüchte* (schau dir hierzu auch gerne meinen Blog-Beitrag zum Thema Hülsenfrüchte an), Tofu*, Milchalternativen*, Soja-Joghurt (oder andere Joghurt-Alternativen*) und bringen durch leckere Gewürze oder Saucen (z. B. Soja-Sauce*) , „käsige“ Hefeflocken* und cremige Nussmuse* noch eine ordentliche Portion Geschmack rein.
Das bedeutet, dass ziemlich viele neue Lebensmittel aber auch Koch- und Backmethoden, die du bislang nicht gewohnt warst, auf dich zukommen. Auch beim Einkaufen wirst du dich wahrscheinlich ein wenig umstellen müssen.
Deshalb möchte ich dir diesen wertvollen Tipp geben: Sei wirklich offen für Neues. Denn Neu wird es auf jeden Fall. Versuche all das zu genießen, das Ausprobieren und Entdecken. Ich für meinen Teil habe das, gerade am Anfang, unheimlich geliebt, so viel Neues kennenzulernen.
Tipp Nr. 5: Gehe liebevoll mit dir selbst um
Zuletzt möchte ich dich ermutigen, wirklich liebevoll mit dir selbst zu sein. Die Umstellung auf den veganen Lebensstil ist mit vielen Emotionen, viel Neuem und Loslassen von Altem verbunden. Der Mensch braucht Zeit, um sich an all das zu gewöhnen und um neue Erfahrungen zu machen.
Auch wenn dir Fehler passieren, mach einfach weiter. Das ist ganz normal und du musst dich dafür nicht fertigmachen. Versuche sie als Teil des Lernprozesses zu sehen und dir keinen Druck zu machen.
Richte den Fokus auf das, was bereits gut läuft, die Lebensmittel, die du bereits umgestellt hast und wertschätze jeden einzelnen deiner Schritte.
Und an dieser Stelle auch noch einmal der Reminder: Wenn du Unterstützung brauchst, frag danach! Ich bin mir sicher, dass du jemanden findest (mach ich auch sehr gerne), der dir deine Fragen beantworten kann und der dir gerne hilft.
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Häufig gestellte Fragen beim Start in die vegane Ernährung
Wie lange dauert es, vegan zu werden?
Hier gibt es keine pauschale Antwort. Der Umstieg ist für jeden anders. Finde einen Weg, der für dich funktioniert. Es ist theoretisch möglich, von heute auf morgen auf vegan umzustellen, jedoch etwas realistischer, sich dafür 1-2 Monate Zeit zu geben. So kannst du bestehende Vorräte aufbrauchen und dich in Ruhe mit Alternativen auseinandersetzen.
Stress dich aber nicht, wenn der Umstieg bei dir länger dauert. Jeder Schritt ist wertvoll. Nimm dir also die Zeit die du brauchst.
Ist vegane Ernährung gesund möglich?
Möglich ja, definitiv. Aber nicht pauschal und nach aktuellem Stand auch nicht für jeden ohne Einschränkungen. Es ist absolut erforderlich, dass du dafür Nahrungsergänzungsmittel nimmst. Außerdem solltest du einigermaßen gut informiert sein und dich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren.
Diese Artikel können dabei hilfreich für dich sein (bei Klick auf den Link öffnet sich jeweils ein neuer Tab, du kannst also alle anklicken und dann in Ruhe nach und nach durchlesen):
Ist vegan gesund? | Das sollte jeder wissen
10 Regeln für eine vollwertige vegane Ernährung
Die vegane Ernährungspyramide (inkl. kostenloser PDF-Datei zum Download)
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