Diese 3 Fehler beim Vegan werden solltest du vermeiden

von | aktualisiert am 04.07.2024 | Vegan für Anfänger

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Medizinischer Disclaimer: Die Inhalte dieses Beitrags dienen nur zu Informationszwecken und ersetzen nicht die individuelle Diagnose oder Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

Ich wurde vegan und habe 3 große Fehler gemacht

Fehler zu machen, ist ganz normal, wenn man was Neues anfängt. Beim Vegan werden ist das nicht anders. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass man daraus lernt.

Doch manche Fehler kann man vermeiden, wenn man sie von anderen kennt und deshalb umschiffen kann. Deshalb habe ich diesen Blog-Beitrag geschrieben.

Du erfährst von 3 Fehlern beim Vegan werden, die ich selbst zu Beginn gemacht habe, und wie du sie bei deinem Einstieg in die vegane Lebensweise vermeiden kannst.

Fehler Nr. 1: Anderen deine Meinung aufdrücken

Als ich vegan wurde, war es, als hätte jemand einen Vorhang aufgezogen, den ich vorher nicht einmal wahrgenommen habe. Ich habe auf eine Welt geblickt, die ich vorher vollkommen ignoriert habe.

Wenn du einen Blick hinter diesen Vorhang geworfen hast, ist es schwer, zu begreifen, warum das scheinbar niemand sonst tut. Warum wollen die Menschen in deinem Umfeld nicht sehen, was du siehst? Warum begreifen sie nicht, wie wichtig es ist, auf tierische Produkte zu verzichten.

Ich konnte nicht aufhören, anderen Menschen davon zu erzählen. Oft war ich enttäuscht und frustriert, weil die liebsten Menschen in meinem Leben einfach nicht meine Ansichten teilten.

Und hier liegt auch der Fehler. Ich habe diese Enttäuschung, den Frust, dauernd kommuniziert. Nicht permanent und jedem, aber vermutlich gibt es den ein oder anderen Menschen in meinem Umfeld, dem ich damit auf die Nerven gegangen bin. Das kann theoretisch so weit führen, dass manche Menschen den Kontakt zu dir meiden.

Wenn du vegan wirst, versuche dich darauf zu besinnen, dass auch du dein ganzes bisheriges Leben tierische Produkte konsumiert hast und den Blick hinter den Vorhang nicht gewagt hast. Das soll nicht heißen, dass du nicht von deinen Überzeugungen sprechen darfst, doch so hart es ist, konzentriere dich darauf, deine neue Lebensweise vorzuleben. Ein Vorbild zu sein und dadurch andere Menschen zu inspirieren. Wenn dann jemand zu dir kommt, dich nach deinen Gründen fragt, habe Antworten. Nicht jeder wird kommen und dir Fragen stellen, doch einige werden es tun und das hat eine viel größere Wirkung, als den Menschen mit deinen Überzeugungen auf die Nerven zu gehen.

Ein Beispiel für ein gelungenes Gespräch

Ich möchte dazu noch eine kurze Geschichte aus meinem 2. Jahr als Veganerin erzählen. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon deutlich geerdeter und bin nicht mehr bei jedem Gespräch über dieses Thema an die Decke gegangen.

Das Gespräch fand auf einer Feier statt und ich habe dort eine Person getroffen, die ich eher selten sehe, aber sehr gern habe.

Diese Person hat eine Diskussion mit mir angefangen. Sie hat sich über die dogmatische Haltung aller(!) Veganer:innen beschwert. Dass auch ich von anderen erwarten würde, dass sie das gut finden und auch vegan werden müssten. Mein erster Impuls war, mich zu verteidigen, zu sagen, dass das ja gar nicht stimmt. Doch dann kam mir ein Aspekt aus meiner Ausbildung in den Sinn: Fragen stellen!

Also hinterfragte ich ihre Ansicht offen:

„Findest du, das ich das tue?“
„Wie kommst du darauf?“
„Wie habe ich denn diesen Eindruck vermittelt?“

Das hatte zur Folge, dass das Gespräch alles andere als eskaliert ist. Der Person wurde bewusst, dass ich ihr gegenüber nie dergleichen geäußert hatte. Verwundert blickte sie mich an, verunsichert. „Ich dachte du siehst das so.“

Dann konnte ich meine Ansichten erklären:

Jeder Schritt zählt aus meiner Sicht! Natürlich ist es meine Meinung, dass Veganismus eine gute Idee und die Lösung für viele Probleme wäre. Gleichzeitig kann ich es aber verstehen, wenn man das nicht zu 100% genauso sieht. Dennoch finde ich es richtig gut, wenn man trotzdem kleine Schritte in diese Richtung unternimmt.

Was ich damit sagen will: Steig nicht auf jede Diskussion mit Rechtfertigung ein oder indem du jede Gelegenheit nutzt, den anderen zu sagen, was sie falsch machen. Sei wertschätzend, stelle Fragen, damit die Leute selbst anfangen, ihre Argumente zu hinterfragen. Das ist viel nachhaltiger und eine gute Basis für ein echtes, solides Gespräch über den Veganismus.

Wenn du stattdessen mit Argumenten um dich schießt, werden sich die Fronten verhärten.

Fehler Nr. 2: Auf den Baby-Kuh-Zug aufspringen

Dieser Fehler geht in eine ähnliche Richtung, wie der Fehler Nummer 1, nimmt aber noch mal einen anderen Geschmack an.

Eine Beobachtung, die ich an mir selbst und bei vielen anderen Veganer:innen gemacht habe war, dass viele sehr schnell auf den Baby-Kuh-Zug aufspringen.

Was meine ich damit? – In den sozialen Medien gibt es viele Beiträge zum Thema Veganismus. Vielleicht hast du dich hier auch schon informiert und festgestellt, dass in den Kommentaren unter diesen Beiträgen ein regelrechter Shitstorm passiert. Veganer:innen, die andere Veganer:innen beleidigen oder auf ihre Fehler hinweisen, Fleischesser:innen, die „darauf erst mal ein Steak“ kommentieren und die beiden Fronten, die hart aufeinander prallen. Dazwischen einige wenige Menschen, die sachlich ihre Meinung äußern oder teilen, wie viel sie bereits umgestellt haben.

Einer der häufigsten Kommentare darauf, wenn jemand noch Kuhmilch trinkt, ist vermutlich „Bist du eine Babykuh?“ – „Nein“ – „Warum trinkst du dann Kuhmilch?“

Rein inhaltlich stimmt das natürlich – Kuhmilch ist theoretisch die Muttermilch einer Kuh und deshalb biologisch für Kälbchen vorgesehen. Doch das Problem an solchen Kommentaren, ist das Verlassen der Augenhöhe.

Wenn ich jemanden frage, ob er denn eine Babykuh sei, ist das eine rhetorische Frage. Ich als Veganerin begebe mich damit kommunikationspsychologisch auf eine Ebene über der anderen Person und bevormunde sie. Ich vermittle damit unterbewusst, dass ich besser bin als mein Gegenüber, weil ich die Welt verstanden habe und er oder sie nicht.

Ganz zu Anfang, als ich vegan wurde, habe ich mich von dem auf Social Media vorherrschenden Ton anstecken lassen. Ein paar wenige Male habe ich eben solche Kommentare hinterlassen. Bis ich begriffen habe, dass das nicht gut für die vegane Bewegung ist und ich so nicht sein möchte. Ich möchte ein Vorbild sein, eine Inspiration für andere Menschen. Denn ich möchte dafür stehen, wofür der Veganismus steht: Mitgefühl und Wertschätzung für alles Leben auf dieser Erde.

Warum ein solches Verhalten schlecht für die vegane Bewegung ist

Wenn wir uns als vegane Bewegung so gegenüber unseren vegetarischen oder fleischessenden Mitmenschen verhalten, warum sollten sie dann Teil der veganen Bewegung sein wollen?

Wir haben ohnehin schon schwierige Argumente. Für viele bedeutet der Umstieg auf die vegane Ernährung ersteinmal Verzicht. Wenn das zusätzlich noch bedeutet, gesellschaftlich als dogmatisch und anstrengend zu gelten, wieso sollte man dann dazu gheören wollen?

Noch schlimmer ist es, wenn Veganer:innen sich untereinander bekriegen. „Was? Du isst im Urlaub auch mal ein Joghurt-Dressing?“ – „Du weißt aber schon, dass Wein in Restaurants oft nicht vegan ist, oder?“ usw. Ist schon nervig, immer wieder auf Fehler hingewiesen zu werden. Will man wirklich zu einer Bubble dazu gehören, die so miteinander umgeht?

Besinnen wir uns also wieder auf den eigentlichen Grund, warum wir vegan leben: Für die Tiere! Unterm Strich wird es keine so große Rolle spielen, ob wir den Veganismus zu 100 % oder zu 99 % umsetzen.

Fehler Nr. 3: Dich permanent selbst traumatisieren

Eine Dokumentation hier, ein Buch da, ein Social Media Beitrag dort. Als ich vegan wurde, habe ich alles rund um dieses Thema aufgesaugt. Das ist an sich nicht falsch, doch in Bezug auf traumatisierende Bilder, kann das drastische Folgen haben.

Wenn du dich bereits entschieden hast, vegan zu leben, dann möchte ich dir wirklich ans Herz legen, keine weiteren Dokumentationen, Videos, Berichte etc. über Tierleid zu konsumieren. Ich habe glücklicherweise nicht die typischen Filme wie Dominion, Earthlings etc. gesehen. Doch das was ich gesehen habe (Das System Milch, What the Health, Cowspiracy etc.) hat bereits ausgereicht, um eine Entscheidung zu treffen. In den Wochen danach dachte ich, ich müsse auch die anderen bekannten Filme sehen. Ich müsse doch wissen, was vorgeht, schließlich ist das auch meine Verantwortung, da ich mein ganzes Leben lang daran beteiligt war.

Doch als ich lediglich den Trailer von Dominion sah, fing ich so heftig an zu weinen, dass ich stundenlang nicht aufhören konnte. Ich habe mich selbst traumatisiert.

Disclaimer: Solltest du dir nicht selbst aus dieser Situation heraushelfen können, gehe bitte zu deinem Arzt oder deiner Ärztin oder einer ausgebildeten Person und lass dir helfen.

Mir hat schließlich geholfen, mich auf die wissenschaftlichen Aspekte des Veganismus zu konzentrieren. Deshalb habe ich bereits einen Monat nach meiner Entscheidung vegan zu werden, das Fernstudium zur veganen Ernährungsberaterin angefangen.

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Fallen dir noch weitere Fehler beim Vegan werden ein, die häufig gemacht werden?

Mit Sicherheit ist meine Liste nicht abschließend. Fallen dir weitere Fehler ein, die Veganer:innen zu Beginn häufig machen? Dann teile sie doch mit uns in den Kommentaren und hilf anderen Vegan Anfänger:innen sie zu vermeiden.

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Häufig gestellte Fragen

Wie wird man vegan?

  1. Informiere dich über die Gründe
  2. Je nach dem an welchem Punkt. dustehst: Probiere Vegane Mahlzeiten aus, mach vegane Tage/Wochen etc.
  3. Informiere dich ein wenig über Nährstoffe & co.

➡️ Keine Sorge, so schwierig ist das gar nicht. Die meisten sagen sogar, wenn ich gewusst hätte, dass das so einfach ist, hätte ich das schon viel früher gemacht.

Schau gerne mal durch meine „Vegan für Anfänger“ Artikel. Dort findest du viele hilfreiche Tipps.

Ist vegan gesund?

Wenn man es richtig anstellt, kann eine vegane Ernährung in den meisten Fällen sogar gesünder sein, als die konventionelle Ernährung. Trotzdem sollte auf den ein oder anderen Nährstoff wertgelegt werden.

Du solltest die vegane Ernährung vollwertig pflanzlich gestalten.

Tipps dazu findest du in diesen Artikeln:

➡️ Ist vegan gesund? | Das sollte jeder wissen

➡️ 10 Regeln für eine vollwertige vegane Ernährung

➡️ Die vegane Ernährungspyramide (inkl. kostenloses PDF zum Download)

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Sara Seppelt

Sara Seppelt

Vegane Ernährungsberaterin

Mit dem Radieschen-Blog helfe ich Menschen beim Start in die Vegane Ernährung.

Du findest hier Tipps für Vegan Anfänger:innen, einfache Rezepte und Einblicke in meinen Veganen Lifestyle.

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